Lahmheitsdiagnostik an Kleintieren

Wenn Ihr Tier lahmt oder unrund läuft, kann das verschiedene Gründe haben. Es kann sich um eine akute Verletzung handeln, die durch einen Sturz, einen Schlag oder einen Tritt verursacht wurde. Oder es kann sich um eine chronische Erkrankung handeln, die sich langsam entwickelt hat und die Funktion und Beweglichkeit des Tieres beeinträchtigt.

Um die genaue Ursache der Lahmheit zu finden, ist eine gründliche Lahmheitsdiagnostik notwendig. Dabei wird das Tier in der Bewegung auf verschiedenen Untergründen beobachtet und beurteilt. Außerdem werden verschiedene Tests durchgeführt, um die schmerzverursachende Region zu lokalisieren. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Die Beugeprobe: Dabei wird das betroffene Glied für einige Sekunden gebeugt und dann wieder gelöst. Wenn das Tier danach stärker lahmt, deutet das auf eine Schmerzquelle im gebeugten Bereich hin.
  • Die diagnostische Anästhesie: Dabei wird ein örtliches Betäubungsmittel in bestimmte Bereiche gespritzt, um sie vorübergehend schmerzunempfindlich zu machen. Wenn das Tier danach weniger oder gar nicht mehr lahmt, liegt die Schmerzquelle im betäubten Bereich.

Um die genaue Diagnose zu stellen, sind oft auch bildgebende Verfahren notwendig, um krankhafte Veränderungen im Gewebe sichtbar zu machen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Das digitale Röntgen: Dabei werden Röntgenstrahlen durch das Tier geschickt und auf einem Bildschirm dargestellt. Damit können vor allem Knochen und Gelenke beurteilt werden.
  • Der Ultraschall: Dabei werden Schallwellen durch das Tier geschickt und auf einem Bildschirm dargestellt. Damit können vor allem Weichteile wie Sehnen, Bänder oder Muskeln beurteilt werden.
  • Die Szintigraphie: Dabei wird eine schwach radioaktive Substanz in die Blutbahn gespritzt und mit einer speziellen Kamera aufgenommen. Damit können vor allem Entzündungen oder Durchblutungsstörungen erkannt werden.
  • Die Computertomographie: Dabei werden Röntgenstrahlen aus verschiedenen Winkeln durch das Tier geschickt und zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt. Damit können vor allem komplexe Strukturen wie Wirbelsäule oder Kopf beurteilt werden.
  • Die Arthroskopie: Dabei wird eine kleine Kamera in ein Gelenk eingeführt und das Innere des Gelenks direkt betrachtet. Damit können vor allem Knorpel- oder Meniskusschäden erkannt werden.

Die Lahmheitsdiagnostik ist ein wichtiger Schritt, um Ihrem Tier zu helfen und ihm eine angemessene Behandlung zu ermöglichen. Wenn Sie eine Unregelmäßigkeit im Gangbild Ihres Tieres bemerken, sollten Sie daher nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen.